In der Schule wurde ich damals oft mit dem jungen Justin Bieber verglichen – zumindest was die Frisur (definitiv nicht die Stimme) angeht. Ich hatte mittellanges, gewuscheltes Haar, das ich jahrelang zur Seite gestyled getragen habe, bis mich meine Ex-Freundin überredet hat, sie mir abzuschneiden.
Und während die Haare an den Seiten meines Stuhls abfielen, realisierte ich immer mehr, dass mein Haupthaar doch nicht so fest und voluminös war, wie es mit dicker Matte immer ausgesehen hatte. Schon knapp ein Jahr später hatte ich nicht zu übersehene Geheimratsecken – und das mit 20 Jahren.
Die Heydecke Academy ist der ultimative Onlinekurs für alle Haarsystem-Träger, die ihr Wissen über den stylishen Haarersatz erweitern möchten.
Egal, ob du dein Haarsystem seit Tagen oder Monaten trägst, bei uns lernst du garantiert etwas Neues.
„Warum ich?“
Ich habe mich oft gefragt, “warum ich und warum so früh?”. Selbst mein Vater durfte sein volles Haar bis zu seinem 30. Lebensjahr behalten. Und so habe ich mich jahrelang gequält. Bei jedem ausgefallenen Haar, was ich nach dem Waschen in meiner Hand hielt. Bei jedem Mal, als sich einer meiner Freunde durchs Haar strich. Bei jedem Mal, wenn ich in den Spiegel geschaut habe.
Meine Unzufriedenheit ging sogar so weit, dass ich Veranstaltungen, Parties und Events abgesagt habe, weil ich wusste, dass ich dort nicht mit Cap auftauchen konnte, unter der ich den Rest meiner Haare immer mehr versteckt habe. Bis zu dem Tiefpunkt, als ich selbst in der WG meiner Freundin mit Cap herumgelaufen bin, weil ich von ihren Mitbewohnern so nicht gesehen werden wollte.
Ich weiß, es klingt vielleicht etwas übertrieben, aber die eigenen Haare so früh zu verlieren, kann echt auf die Psyche gehen – und auch dein Selbstbewusstsein massiv nach unten ziehen. Da ich als Reiseblogger zudem oft vor der Social-Media-Kamera stehe, hab ich mich immer seltener getraut, spontan Videos aufzunehmen – ein absoluter Authentizität-Killer in einem solchen Job!
Neue Hoffnung
Verändert hat sich die Situation für mich durch meine Haartransplantation im April 2020. Ich hatte lange darüber nachgedacht und mich schlussendlich dazu entschlossen, diesen mutigen Schritt zu gehen. Und auch wenn meine Transplantation letztendlich ein Reinfall war (hier erfahrt ihr warum), hat es mir kurzfristig eine wichtige Erkenntnis gebracht: Meine Haare sind unmittelbar mit meiner Lebensqualität verbunden.
Als mir die eingepflanzten Haare nach ca. 8 Monaten wieder ausfielen, kamen mir ähnliche Gedanken wie damals hoch: “Wie kann das sein? Wieso ich? Warum konnte das nicht einfach funktionieren?”
Ich war extrem frustriert. Wegen meines Erscheinungsbildes und natürlich wegen des Geldes, das ich investiert habe. Dazu die Schmerzen, die aufwendige Pflege und das monatelange Warten und Hoffen. Trotzdem bin ich froh, diese Erfahrung gemacht zu haben. Denn sie hat mir die Lebensqualität, die ich über Jahre so unglaublich vermisst habe, kurzzeitig wieder zurückgegeben. Auf Events, beim Sport, auf Veranstaltungen und vor der Kamera – die Cap blieb ab sofort im Schrank. Dieses Gefühl, all das wieder unbeschwert und ohne Nachzudenken genießen zu können, wollte ich unter keinen Umständen aufgeben. Und so habe ich mich, nachdem klar war, dass meine Haare nicht mehr nachwachsen würden, nach alternativen Optionen umgeschaut – und bin recht schnell auf Heydecke gestoßen.
Zurück zu neuer Lebensqualität
Seit Dezember 2021 trage ich nun mein Haarsystem und bin absolut glücklich damit. Sowohl mit der Dichte, meiner Optik als auch meinem neuen Lebensgefühl. Ich glaube fest daran, dass man das im Leben anzieht, was man ausstrahlt. Und ich merke richtig, wie sich meine Ausstrahlung seit dieser Entscheidung gewandelt hat. Ich trete selbstbewusster auf, trete mit einem viel besseren Gefühl vor die Tür und lächle wieder, wenn ich in den Spiegel schaue. Selbst fokussierter bin ich, weil ich mir nicht ständig Gedanken mache, was andere über meine Haare denken.
Ich weiß, dass es vielen Männern, vielleicht ja auch dir, ähnlich geht wie mir damals. Sich zu verstecken und unzufrieden mit sich zu sein ist kein schönes Gefühl. Und das Schlimmste: Viele wissen gar nicht, dass es eine solche Lösung gibt. Ich auch lange nicht. Sonst wäre ich diesen Schritt definitiv viel eher gegangen. Und deshalb hoffe ich, dich mit diesem Beitrag zu inspirieren. Dich selbst zu trauen, Freunden, die unter Haarausfall leiden, davon zu erzählen oder einfach ein Verständnis für diese, für viele Menschen unangenehme Situation, zu entwickeln.
Es gibt Dinge im Leben auf die wir keinen Einfluss haben und die wir akzeptieren müssen. Haarausfall gehört nicht dazu. Ich bin froh, das jetzt zu wissen. Und ich hoffe, dass auch du dich, wenn dich deine Haarsituation belastet, für ein Leben mit mehr Lebensqualität entscheidest. Denn wir haben nur eins.
Dein Leo